… und vielleicht sogar beides gleich gut?
Über mehrere Wochen haben wir uns im Leitungsteam durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gemeinsam mit unserer wunderbaren Referentin Emily Engelhardt zum Thema Medienpädagogik ausgetauscht:
Wie können wir in Pandemie-Zeiten auch digitale Methoden für unsere Arbeit einsetzen? Wie können wir dieses Wissen an unsere Mitarbeitenden weitergeben und vor allem: wie sehr stehen wir überhaupt dahinter? Und das vor allem als Personen, die sich bewusst die Arbeit mit Menschen ausgesucht haben – so ganz in echt und ohne Computer, Kamera oder Tablet.
Um ehrlich zu sein haben wir uns vor allem mit genau dieser inneren Haltung beschäftigt. Da sind wir gar nicht drum herumgekommen, denn aus dem Leitungsteam schlich sich häufiger als gedacht bei den Ideen von Emily ein: „ja, aber…“ ein.
Es gab wieder und wieder gute Argumente, mit denen wir die Unterschiede deutlich machen wollten, die den analogen Kontext als den „besseren“ (oder einfach nur bekannteren?) hervorheben sollten. Dem Irrtum kamen wir durch Emilys Hilfe dann aber doch relativ zügig auf die Schliche.
Vielleicht stellte das neue eine zu große Bedrohung für unsere Idee der Sozialarbeit dar. Vielleicht war es die Unsicherheit, diese Methoden am Ende auch wirklich gut handhaben zu können. Oder waren es auch einfach ganz rationale Gründe, die unsere Methodik verteidigen sollten, mit der wir so gerne arbeiten?
Wir durften lernen, dass das digitale Treffen zum Beispiel die Möglichkeit eines Schutzraums bieten kann, bei dem sich jede*r mit allen Geräuschen, Eindrücken und Unsicherheiten geschützt und wohl in seinem Raum fühlen kann. Die Menschen, mit denen wir arbeiten haben so vielleicht die Möglichkeit, sich viel mehr auf Methoden einzulassen, die sie im Alltag durch die Nähe nicht annehmen könnten. Und auch die Verbindlichkeit kann zwischen den gemeinsamen Treffen durch digitale Methodik im Chat vielleicht sogar erhöht werden. In diesen gemeinsamen Stunden wurde, wie Sie lesen können also Platz in unseren Köpfen geschaffen: Für neue, digitale Wege. Für neue Programme und Methoden, für viele Ideen der digitalen Hilfeplanung oder Fachberatung. Und vor allem für die Haltung, dass sich beide Bereiche ergänzen: Die digitale und die analoge Sozialarbeit. Sie sind zwar in ihren Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich aber vielleicht auch genau deswegen einzigartig und ohne großen Vergleich zu betrachten, was sich doch sogar mit unserer Haltung vereinbaren lässt, oder?
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